positionierungs ratgeber
30° Lagerung mit Seitenlagerungskissen

Das Seitenlagerungskissen erhöht den Oberkörper und die Hüfte einseitig. Oberschenkel, Knie und Unterschenkel derselben Seite werden wirksam gestützt und eine Freilagerung der Ferse ermöglicht.

30° Lagerung mit Rückenlagerungskissen

Auch das Rückenlagerungskissen ermöglicht eine lagestabile seitliche Positionierung

135° Lagerung mit Seitenlagerungskissen

Das Seitenlagerungskissen eignet sich ebenfalls für die Durchführung einer 135°-Lagerung, bei der der Patient/Bewohner durch die Positionierungshilfe sicher gestützt wird und die Sakralregion komplett freigelagert wird.

Rückenlagerung

Die Anwendung des Rückenlagerungskissens bewirkt eine Unterfütterung, Weichlagerung und Positionierung des gesamten Körpers und ermöglicht die Freilagerung individuell definierter Bereiche zur lokalen Druckreduzierung.

30° Lagerung mit Universalkissen M, Deltakissen M, Universalkissen S

Rücken und Becken werden vom Deltakissen gestützt, der Kopf vom Universalkissen sicher positioniert, die Knie durch ein Universalkissen abduziert und der erhöht positionierte Unterschenkel weich gelagert.

30° Lagerung mit Universalkissen S, Zylinderkissen M, Universalkissen M

Das Zylinderkissen stützt Rücken und Becken in der seitlichen Positionierung und das Universalkissen lagert das komplette Bein weich und die Ferse frei.

30° Lagerung mit Fersenfreilagerung M, Halbmondkissen M, Universalkissen S

Das Halbmondkissen wirkt stützend im Rücken- und Beckenbereich, positioniert den Oberschenkel und sorgt für eine sichere Abduktion im Kniebereich.

30° Lagerung mit Universalkissen S, Universalkissen M, Zylinderkissen M, Fersenfreilagerung M

Der Rücken wird durch ein Universalkissen gestützt, das oben liegende Bein durch ein Zylinderkissen sicher positioniert sowie Außenknöchel und Ferse des unteren Fußes durch die Fersenfreilagerung geschützt

Rückenlagerung Halbmondkissen M, Semi-Fowler-Kissen M, Fersenentlastungsgurt

Bei dieser Anwendung führt das Semi-Fowler-Kissen die Oberschenkel, unterfüttert die Knie, gewährleistet eine Abduktion im Kniebereich und entlastet so den Sakralbereich. Das Halbmondkissen stützt Kopf und Oberkörper und fördert die Eigenwahrnehmung des Patienten:

Rückenlagerung mit Semi-Fowler-Kissen M, Abduktionskissen M, Zylinderkissen M, Fersenentlastungsgurt

Die Unterfütterung und leichte Winkelung der Knie wird durch ein Zylinderkissen erreicht, die Fersen durch einen Entlastungsgurt freigelagert.

Rückenlagerung mit Semi-Fowler-Kissen M, Universalkissen S, Abduktionskissen, Universalkissen M, Zylinderkissen M

Hier wird die Positionierung in Rückenlage durch fünf unterschiedliche CarePur-Lagerungskissen unterstützt.


Dekubitusgefährdete Patienten/Bewohner müssen unverzüglich nach der Risikoerkennung eine entsprechende Prophylaxe – primär eine Druckentlastung (z. B. Positionswechsel, Bewegungsförderung) – erhalten. Ist die Druckentlastung nicht möglich bzw. nicht ausreichend, sollten ergänzend druckverteilende Hilfsmittel eingesetzt werden. Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe müssen regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Ziel der prophylaktischen Maßnahmen ist die Vermeidung des Auftretens von Dekubitus

Pflegeunterstützung bei Positionswechseln

Eine pflegerische Unterstützung bei Positionswechseln bis hin zur vollständigen Übernahme der Durchführung ist erforderlich, wenn Patienten oder Bewohner nicht mehr in der Lage sind, eigenständig für eine regelmäßige Druckentlastung zu sorgen. Dies ist auch der Fall, wenn die selbstständig ausgeführten Bewegungen keine ausreichende Druckentlastung bieten können (siehe Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege vom DNQP, 2. Aktualisierung).


Produktlinie zur Patientenpositionierung

Die CarePur-Lagerungskissen sind statische Positionierungshilfen für Körperbereiche wie Leib, Rumpf und Extremitäten und eignen sich sowohl zur Dekubitusprophylaxe als auch zur Unterstützung der Dekubitustherapie. Sie arbeiten nach den Prinzipien der Weichlagerung, Umlagerung oder Freilagerung und helfen – je nach Kissentyp – bei der gezielten Lagerung und Positionierung besonders gefährdeter Körperteile oder -regionen.


Lagerungstechniken und Anwendung

Der Fokus liegt auf der Unterstützung von Positionierungen in Rückenlage, der 30°–40° Seitenlage (rechts oder links) sowie der 135°-Lagerung. Die individuelle Positionierung kann entweder mit einem einzelnen Positionierungskissen oder durch eine Kombination verschiedener Kissen erfolgen, um den gesamten Körper sicher und stabil zu lagern und spezifische Körperbereiche gezielt zu entlasten.

Die Intervalle zwischen Bewegungsförderungen und Positionswechseln hängen vom individuellen Dekubitusrisiko, den pflegerischen und therapeutischen Zielen sowie den eigenen Bewegungsmöglichkeiten des Patienten oder Bewohners ab. Eine individuelle Einschätzung ist hierbei wichtig.


Druckverteilende Hilfsmittel helfen, die Belastung auf bestimmte Körperbereiche zu reduzieren. Sie unterstützen die Dekubitusprophylaxe und tragen zur Vermeidung von Druckstellen bei. Die Auswahl der Hilfsmittel sollte individuell an die Bedürfnisse und körperlichen Voraussetzungen des Patienten angepasst werden.


Bei der Auswahl der richtigen Hilfsmittel sollten die prioritären Pflege- und Therapiezielen, die Eigenbewegung des Patienten, gefährdete Körperstellen, das Gewicht des Patienten, seine persönlichen Präferenzen und Wünsche sowie das Verhältnis von Kosten und Nutzen berücksichtigt werden.


Jeder Patient bringt andere körperliche und psychische Voraussetzungen mit. Diese sollten bei der Auswahl eines Hilfsmittels berücksichtigt werden, um eine optimale Unterstützung und individuellen Komfort zu gewährleisten.

Immobilität und die damit verbundene Abhängigkeit von Pflegekräften ist für viele Patienten und Bewohner eine tiefgreifende Erfahrung. Einfühlungsvermögen und Verständnis seitens der Pflegenden helfen dabei, das Wohlbefinden und Vertrauen der Betroffenen zu stärken und deren Lebensqualität zu verbessern.


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BEGRIFFE


30°-Lagerung: halbseitige Anhebung einer Körperhälfte in Rückenlage

135°-Lagerung: halbseitige Anhebung einer Körperhälfte in Bauchlage

Abduktion: Bewegung von der Körpermitte weg, Spreizen

Basale Stimulation: Konzept zur Anregung und Förderung der Wahrnehmung des eigenen Körpers

Dekubitus: Wundliegegeschwür

Hemiparese: (unvollständige) halbseitige Lähmung

Inkontinenz: ungewolltes Ausscheiden von Körperflüssigkeiten

Kontraktur: Bewegungseinschränkung durch Verkürzung von Muskeln, Sehnen, Bändern und Faszien

Nervus ulnaris: Ellbogennerv („Musikantenknochen“)

paretisch/Parese: (unvollständig/e) gelähmt/Lähmung

physiologisch(e Positionierung): normale, natürliche Körperhaltung

Prophylaxe/prophylaktisch: Vorsorge/vorsorglich

Sakralbereich: Körperbereich um das Kreuzbein (unterster Teil der Wirbelsäule)

somatisch: körperlich, den Körper betreffend

Thorax/thorakal: Brustkorb/den Brustkorb betreffend

triangulär: dreieckig

venös: die Venen betreffend

vestibulär: den Gleichgewichtssinn betreffend

WICHTIGE INFORMATIONEN


Bei der Pflege und Betreuung immobiler Patienten spielt die Positionierung eine zentrale Rolle, um das Wohlbefinden zu fördern und gesundheitliche Risiken zu minimieren. Spezielle Lagerungstechniken wie die 30°- und 135°-Lagerung helfen, Körperhälften in Rücken- oder Bauchlage optimal zu entlasten, und können das Risiko von Dekubitus (Wundliegegeschwüren) senken.

Weitere Maßnahmen wie die Abduktion (das Spreizen der Gliedmaßen) tragen zur Entlastung bestimmter Körperbereiche bei. Ergänzend dazu dienen druckverteilende Hilfsmittel der Dekubitusprophylaxe und -therapie. Einschränkungen wie Hemiparese (halbseitige Lähmung) oder Inkontinenz erfordern eine individuelle Anpassung der Positionierung, um die natürliche Körperhaltung und die Bewegungsfreiheit bestmöglich zu fördern.

Die physiologische Lagerung, die gezielte Reizung des Gleichgewichtssinns (vestibulär) und die Anregung der Eigenwahrnehmung durch Basale Stimulation sind weitere wichtige Methoden zur Verbesserung der körperlichen und psychischen Verfassung von Pflegebedürftigen.

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