Welche Matratze bei Dekubitus?

Orientierung für Patienten, Angehörige und Pflegepersonal

Dekubitus, auch Druckgeschwür genannt, ist eine häufige Herausforderung in der Pflege von immobilen Personen. Die Wahl der richtigen Matratze spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Behandlung von Dekubitus. Doch welches System eignet sich am besten: Weichlagerung, Wechseldrucksysteme oder Hybrid-Matratzen? Hier finden Sie eine umfassende Orientierung, um die richtige Entscheidung zu treffen.


1. Weichlagerung (Schaumstoff-Matratzen)

Weichlagerungsmatratzen aus speziellen Schaumstoffen bieten eine gleichmäßige Druckentlastung und eignen sich besonders für die Dekubitusprophylaxe oder zur Behandlung von Druckgeschwüren bis zu Grad II.

Vorteile:

  • Druckverteilung: Hochwertige Schaumstoffmatratzen wie viskoelastische Modelle reduzieren den Druck gleichmäßig auf gefährdete Körperstellen.
  • Ruhige Liegefläche: Im Vergleich zu Wechseldrucksystemen gibt es keine Bewegungen oder Geräusche, was den Schlaf fördert.
  • Einfache Handhabung: Keine technischen Einstellungen erforderlich, ideal für die häusliche Pflege.

Empfehlung:

  • Weichlagerungsmatratzen sind ideal für Patienten mit einem geringen bis mittleren Risiko für Dekubitus. Sie eignen sich auch hervorragend für Personen, die auf eine besonders ruhige Liegefläche angewiesen sind.

2. Wechseldrucksysteme

Wechseldruckmatratzen nutzen Luftkammern, die abwechselnd mit Luft befüllt und entleert werden. Dadurch wird der Druck von gefährdeten Körperstellen regelmäßig verlagert. Diese Systeme eignen sich zur Behandlung von Dekubitus bis Grad IV.

Vorteile:

  • Dynamische Druckentlastung: Die kontinuierliche Druckumverteilung minimiert das Risiko von Druckgeschwüren effektiv.
  • Anpassbarkeit: Viele Modelle verfügen über einstellbare Druckniveaus, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden können.
  • Unterstützung bei schwerwiegenden Fällen: Optimal für Patienten mit bereits bestehenden Druckgeschwüren oder sehr hohem Risiko.

Herausforderungen:

  • Geräuschentwicklung: Die Pumpe kann Geräusche verursachen, die als störend empfunden werden können.
  • Energiebedarf: Diese Matratzen benötigen eine Stromversorgung.

Empfehlung:

  • Wechseldrucksysteme sind ideal für bettlägerige Patienten mit hohem Risiko oder fortgeschrittenem Dekubitus. Sie werden häufig in Kliniken und Pflegeeinrichtungen eingesetzt.

3. Hybrid-Matratzen (Kombination aus Wechseldruck und Schaumstoff)

Hybrid-Matratzen kombinieren die Vorteile von Wechseldrucksystemen und Schaumstoffmatratzen. Sie verfügen über eine druckentlastende Schaumstoffbasis und integrierte Luftkammern für dynamische Druckverlagerung.

Vorteile:

  • Flexibilität: Kann sowohl statisch als auch dynamisch genutzt werden – je nach Patientenbedarf.
  • Hoher Liegekomfort: Die weiche Schaumstoffschicht sorgt für ein angenehmes Liegegefühl.
  • Reduzierte Geräuschentwicklung: Hybrid-Matratzen arbeiten oft leiser als reine Wechseldrucksysteme.
  • Vielseitigkeit: Geeignet für Patienten mit wechselnden Pflegeanforderungen.

Empfehlung:

  • Hybrid-Matratzen sind ideal für Patienten, die von einer Kombination aus statischer und dynamischer Druckentlastung profitieren. Sie eignen sich sowohl für die Prophylaxe als auch für die Behandlung von Dekubitus bis Grad IV.

4. Entscheidungskriterien für die richtige Matratze

Bei der Wahl der geeigneten Matratze sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Dekubitus-Risiko:
    Liegt bereits ein Druckgeschwür vor oder besteht ein hohes Risiko?
  • Mobilität des Patienten:
    Ist der Patient teilweise mobil oder vollständig bettlägerig?
  • Pflegesituation:
    Wird der Patient zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung versorgt?
  • Persönliche Vorlieben:
    Bevorzugt der Patient eine ruhige Liegefläche oder ist eine regelmäßige Druckumverteilung notwendig?
  • Budget und Kostenübernahme:
    Wird die Matratze von der Krankenkasse übernommen (HMV-Nummer erforderlich) oder privat finanziert?

5. Fazit: Welche Matratze passt zu Ihnen?

  • Weichlagerung:
    Perfekt für die Prophylaxe oder bei geringem bis mittlerem Risiko.
  • Wechseldruck:
    Optimal bei hohem Risiko oder fortgeschrittenem Dekubitus.
  • Hybrid:
    Die beste Wahl für flexible Pflegeanforderungen.

Bei Fragen zur passenden Matratze oder zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse stehen wir Ihnen bei Burbach+Goetz gerne beratend zur Seite. Unser Sortiment umfasst hochwertige Dekubitus-Matratzen aller Kategorien, die auf die individuellen Bedürfnisse von Patienten, Angehörigen und Pflegepersonal abgestimmt sind.

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